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In der Werkhalle spielt die Champions League

über Niete, Overhoff und HATEBUR

 

Milliarden Schrauben und Verbindungsniete prozesssicher und wiederholgenau herzustellen bedarf außergewöhnlicher Kompetenz. Denn was damit zusammengefügt wird, soll sich bestenfalls nicht mehr lösen. Das bedeutet ebenso hohe Herausforderungen an die Maschinen für die Herstellung der Verbindungsteile – und steigert sich ins Extreme, wenn Edelstahl verarbeitet wird. Das hat auch OVERHOFF erkannt und setzt seit Jahrzehnten auf robuste Maschinen von Carlo Salvi, die mit sanfter Kraftentfaltung überzeugen. Inzwi­schen spielt sogar die Champions League in Hemer.

AC Mailand, FC Basel, Arsenal London oder FC Bayern, Borussia Dortmund und Real Madrid: Fußballfans bekommen leuchtende Augen, wenn sie diese Namen hören. In den Produktionshallen der Overhoff Verbindungstechnik GmbH im Nordrhein-Westfälischen Hemer begegnet man ihnen täglich. 22 Akteure gehen dort ihrer Arbeit nach – allesamt Produktionsmaschinen von Carlo Salvi. Sie produzieren zuverlässig, prozesssicher und wiederholgenau die Abermillionen Verbindungsteile, mit denen Overhoff seine Kunden Jahr für Jahr beliefert. Zur eindeutigen Identifizierung haben die Verantwortlichen den Maschinen Namen von europäischen Fußballklubs gegeben.

80 Prozent der anspruchsvollen Produkte sind aus Edelstahl

Vollniete, Halbhohlniete, Stanzniete, Nietstifte oder Schrauben entstehen in zwei bemannten und einer mannlosen Schicht Tag für Tag rund um die Uhr. Sie verbinden beispielsweise Messergriffe mit den Klingen, Eishockeyschuhe mit den Kufen oder einzelne Teile von Schnellspannern, Schlössern, Beschlägen oder Scharnieren mitein­ander. In Elektronikbauteilen werden Kleinstteile verbunden, an Koffern die Schalen im Sichtbereich zusammengehalten und an LKWs Planen, Kästen oder Tritte mit den widerstandsfähigen Verbin­dungsteilen von Overhoff befestigt. Weil das alles sehr anspruchs­volle Anwendungen sind, wird zu 80 Prozent Edelstahl verarbeitet.

„Das macht die Herstellung unserer Produkte zu einer besonderen Herausforderung“, betont Frank Odenhausen, einer der Geschäfts­führer der Overhoff Verbindungstechnik GmbH. Zusammen mit den anderen drei Odenhausens – allesamt Geschäftsführer und Mitglie­der der Eigentümerfamilie des mittelständischen Traditionsunter­nehmens – und rund 40 Mitarbeitern macht er es sich tagtäglich zur Aufgabe, das Prozesstempo und die Anzahl der Gutteile möglichst hoch zu halten.

Was 1991 begann, ist bis heute zu einer vertrauensvollen Partnerschaft gewachsen

Seit 1991 die erste der robusten Carlo Salvi Maschinen angeschafft wurde, erreichen Mensch und Maschine das anvisierte Ziel immer besser. Frank Odenhausen kennt auch den Grund: „Es gibt fast keine vergleichbaren Maschinen, die so zuverlässig, prozesssicher und wiederholgenau arbeiten, wie die Carlo Salvis.“ Kein Wunder hat sich der Bestand der italienischen Maschinen bei Overhoff von  damals bis heute auf 22 erhöht.

Sind im internationalen Spitzenfußball Passgenauigkeit, Ballbesitz und schnelles Umschaltspiel gefragt, so sind es bei der Herstellung der oftmals sehr kleinen Verbindungsteile Materialzuführung, Umformpräzision und Schnelligkeit. Diese Eigenschaften erfüllt beispielsweise die neueste Anschaffung bei Overhoff, die Carlo Salvi Einmatrizen-Doppelschlagpresse CS 001 RF, die den Clubnamen FC Basel trägt. Sie ist, wie ihr 2014 angeschaffter Zwilling Atalanta Bergamo, speziell ausgelegt auf höchste Produktivität bei der Kaltumformung von 0,6 bis maximal drei Millimeter dickem Draht zu sehr kleinen Teilen. Mit 60 kN Presskraft formt sie zuverlässig bis zu 660 Teile pro Minute. „Wir fertigen auf ihr kleinste Verbindungsteile, Vollniete und Halbhohlniete sowie kleine Schrauben, vorwiegend für Baugruppen im Elektronikbereich“, erklärt Frank Odenhausen. Eine Matrize und zwei Stempel bearbeiten dabei maximal 35 Millimeter lange Abschnitte mit maximal 22 Millimeter langem Schaft. Die Zugfestigkeit beträgt 600 N/mm2.

Die Zahl der Gutteile ist konstant hoch

Geht es um größere Teile wie Schrauben, Stufenteile, Halbhohlniete oder Bolzen, übernehmen beispielsweise Real Madrid, AC Mailand oder Borussia Dortmund die Arbeit. Die Carlo Salvi 246 TR sind Zweimatrizen-Vierschlagpressen, die mit 260 kN maximaler Presskraft Draht mit bis zu acht Millimeter Durchmesser zu maximal 250 Teilen pro Minute kaltumformen.

Ganz gleich welche der insgesamt 22 Carlo Salvi Maschinen bei Overhoff eingesetzt werden, um die entsprechenden Produkte aus Edelstahl, Vergütungsstahl oder Leichtmetallen herzustellen, eines ist allen gemeinsam, wie Odenhausen beteuert: „Sie zeichnen sich durch eine hohe Zuverlässigkeit aus. Wir lassen einige auch mannlos über Nacht produzieren.“ Das war vor 1991 auch anders, als bei Overhoff noch andere Maschinen standen – „das war häufig wörtlich zu verstehen. Aber seit wir auf Carlo Salvi setzen, laufen die Maschinen anstandslos, meist ohne Unterbrechungen, und die Zahl der Gutteile ist konstant sehr hoch.“

Schonende Kraftentfaltung durch Kniehebeltechnik ist gut für die Werkzeuge – gerade bei anspruchsvollen Werkstoffen

„Das liegt auch daran, dass die CS-Maschinen schon beim Einzug des Rohmaterials erkennen, ob der Abschnitt fürs Umformen geeignet ist“, erklärt Marco Pizzi, Chief Commercial Officer (CCO) von Carlo Salvi. So werden ungeeignete Abschnitte ausgeschleust, bevor sie sich in der Maschine möglicherweise verklemmen. So wird nur passendes Rohmaterial verarbeitet. „Vor allem bei unserem Hauptmaterial Edelstahl ist das ganz wichtig“, versichert Odenhausen.

Dabei gibt es gerade beim Edelstahl noch einen weiteren Grund für die hohe Gutteilquote berichtet Odenhausen: „Die Kraftentfaltung ist bei den Carlo Salvi Maschinen schonender. Das ist eher ein Kneten als ein Schlagen. Unsere Werkzeuge halten deutlich länger.“ „Das liegt an der Kniehebeltechnik unserer Pressen“, weiß Marco Pizzi. „In der Tat ist der Werkzeugverschleiß dadurch deutlich geringer, gerade bei anspruchsvollen Werkstoffen wie Edelstahl.“

„Dreierkette“ Mailand, Basel, Hemer

Und so stehen beispielsweise die drei Maschinen 663 E AC Mailand, CS 001 RF FC Basel und RF 635 SV SG Hemer gleichbedeutend für die enge Partnerschaft zwischen Carlo Salvi, HATEBUR und Overhoff und ihren Standorten Lecco (nahe Mailand), Basel und Hemer. Das freut vor allem HATEBUR CEO Thomas Christoffel, der das FC Basel Emblem für die neueste Maschine höchstpersönlich für Overhoff organisierte. Bleibt offen, welches Maschinenteam sich diese Saison über den Champions-League Titel freuen darf.